Keine Ahnung, was da steht…
Freitag Abend hatten wir eine Art WG-Einweihungsfeier. Insgesamt hatten wir wahrscheinlich über 30 Leute da. Meine Gäste waren um ca. 01:00 Uhr alle gegangen, und auch ich ging gegen 03:00 Uhr ins Bett. Die Leute waren mir bis dahin überwiegend etwas zu laut und zu betrunken. Ich machte mir etwas Sorgen um meine RS Reso’cha auf dem Regal im Esszimmer, die bei dem Gehüpfe und Getanze auf ihrem Ständer bedenklich schwankte, aber es sah noch okay aus. Bis dahin waren auch nur Flaschen und Gläser zu Bruch gegangen.
Irgendwann in der Nacht wachte ich auf. Ich war kurz irritiert, dass ich vergessen hatte, das Licht zu löschen. Aber dann bemerkte ich, dass ich nicht allein war. Am anderen Ende meines Zimmers, wo ich ein kleines Waschbecken habe, nutzte ein Partygast das als Urinal. Ich war wenig begeistert. Aber ich war auch noch leicht dösig und vor allem wollte ich ihn nicht ansprechen um nicht zu riskieren, dass er sich noch „in the act“ umdrehte und eine größere Sauerei anrichtete.
Ein paar Wochenenden zuvor hatte sich einer der Freunde meines Mitbewohners schon in der Tür geirrt, und mich aufgeweckt. Das hatte nicht für Begeisterung meinerseits gesorgt, aber der Junge hatte seinen Irrtum sofort bemerkt, sich entschuldigt, und war auch am nächsten Morgen noch sehr zerknirscht gewesen. Das war dann schon mehr gewesen, als der kleine Zwischenfall wert gewesen war.
Dieses Mal war ich aber doch etwas schockiert. Es wurde noch besser. Der junge Mann hatte, nach Verrichtung seiner Notdurft, Probleme seine Hose wieder zuzubekommen. Er schwankte bei seinen erfolglosen Versuchen tiefer in mein Zimmer hinein. Dann verlor er das Gleichgewicht. Fast hätte er mein Regal umgeschmissen. Das hätte dem Regal (egal), dessen Inhalt, diversen meiner Flugzeugmodelle (wichtig) und meinem Computer (ebenfalls wichtig) wahrscheinlich massiven Schaden zugefügt. Von dem Betrunkenen ganz zu schweigen, aber für den hätte ich in dem Moment wenig Mitleid gehabt.
Er fiel stattdessen primär auf einen leeren Postkarton, den er komplett zerquetschte, und beschädigte dabei auch noch einige Kartons von Flugzeugmodellen. Nicht zu schlimm, aber ich war trotzdem alles andere als begeistert. Um zu verhindern, dass er beim aufrappeln und aus dem Zimmer wanken noch mehr Schaden anrichtete (oder gar einfach liegen bliebe) stand ich auf, half ihm auf (nicht so einfach) und geleitet ihn hinaus. Nachdem er mich kurz verwirrt angeglotzt hatte, entschuldigte er sich und wünschte mir eine „bonne nuit“!
Der Betrunkene hat Eindruck hinterlassen
Als ich am nächsten Morgen meinen Mitbewohnern und einem Gast, der bei uns übernachtet hatte, erzählte, dass ein anderer Gast mein Waschbecken als Pissoir missbraucht hatte, meinte der Gast: „Oh, ich glaube das war nicht nur einer…“ WAS? Aber er hatte nur nicht verstanden, dass ich von einem eigenen Waschbecken in meinem Zimmer gesprochen hatte…
Immerhin waren alle Zuhörer hinreichend schockiert von der Geschichte. Ist also hoffentlich nicht die Norm.
Veröffentlicht unter Uncategorized
Verschlagwortet mit Fotos, Frankreich, Freizeit, Party, Toulouse, WG